Immer wieder aktuell…
Bei einer meiner letzten Reise als Golflehrer habe ich wieder festgestellt, dass noch immer Mythen in den Köpfen herumschwirren .
Eine der am häufigsten gefallenen Sätze nach schlechten Schlägen war:
„Ach, da war ich wieder zu neugierig ”
Oder:
„Neee, ich habe schon wieder hochgeguckt “.
Um es ganz klar zu sagen: Wenn Sie den Ball schlecht treffen liegt das nicht daran, dass Sie wegschauen. Sie schauen nämlich GARNICHT weg vom Ball!!!
Leider war die Wut des Spielers auf sich zu diesem Zeitpunkt schon so groß, dass ich nicht mehr fragen konnte: „ Wohin hast Du denn geschaut“? Der Spieler ist meist schon wutentbrannt vom Abschlag gelaufen mit den Worten: „ Ich wusste es vorher …..”
Um ehrlich zu sein: In meinen 14 Jahren als Golflehrer habe ich bisher erst zwei Menschen beobachtet, die im Treffmoment nicht mit ihren Augen auf dem Ball waren.
The naked truth:
Häufigere Gründe für schlecht getroffene Bälle sind eine verkantete Schwungbahn, falsche Körperschwerpunkte, ungünstige Ballpositionen, Abstand zum Ball etc….
Grundsätzlich hat fast jeder seine Augen im Treffmoment auf dem Ball, weil ein Wegschauen vor dem Treffmoment eine so unnatürliche Bewegung ist, dass dies kein normaler Mensch macht! ( siehe Fotos)
Auch ein Luftschlag oder ein getoppter Ball wird selten durch ein wegschauen vom Ball verursacht!
Es wird immer wieder vergessen was wirklich wichtig und logisch ist beim Golfen !
Golf ist logisch: Es gibt keinen Faktor, der einen Ball in eine bestimmte Richtung fliegen lässt, nur weil der Spieler GLAUBT er hätte den Ball nicht lange genug angeschaut .
In Wirklichkeit ist es so:
Wenn der Ball nach rechts kurvt, war zu circa 85 Prozent die Schlagfläche im Treffmoment offen. Es gibt immer Ausnahmen, auch wenn ein Ball mit der Spitze oder mit der Hacke getroffen wird, kann er nach rechts fliegen. Dann fliegt er aber anders nach rechts und das erfordert schon ein geschultes Auge um zu erkennen, welcher Faktor hier verantwortlich war.
Fliegt der Ball zum Beispiel nach links, war mit großer Wahrscheinlichkeit die Schlagfläche verantwortlich, weil sie im Treffmoment geschlossen war. Natürlich gibt es auch hier Abweichungen: Wenn der Ball zum Beispiel beim Driver mit der Spitze getroffen wird, auch dann wird der Ball – aufgrund des eingebauten Zahnradeffektes im Schlägerkopf – nach links fliegen. Die Schwungbahn spielt natürlich auch eine Rolle, die Schlagflächen-Stellung im Treffmoment ist aber bei jedem Schlag der entscheidendere Faktor. Natürlich auch beim Putten!
Die Schlagflächen-Stellung wird hauptsächlich über den Griff kontrolliert. Wenn der Griff unpassend ist, dann kann der Spieler den Kopf auch 5 Minuten nach dem Schlag noch unten lassen. Der Ball wird trotzdem abdrehen und selten im Ziel landen. Übrigens, es gibt auch sehr viele erfolgreiche blinde Golfer. Die spielen in einer eigenen Liga, und natürlich mit Hilfe eines Caddys, der ihnen beim Ausrichten hilft. (Haben Sie schon einmal versucht mit geschlossenen Augen zu schlagen? Versuchen Sie es! Sie werden feststellen, dass das gar nicht so schwierig ist.)
Fazit:
Ein guter Griff ist mitentscheidend für die Richtung in die der Ball fliegt und nicht die Augen.
Spieler, die wirklich versuchen ihren Kopf während des Schlages lange unten zu lassen, werden schon bald mit körperlichen Beschwerden und Schmerzen zu kämpfen haben. Es gibt nichts Schädlicheres und Ungesünderes während einer Schwung,- bzw. einer Drehbewegung als seinen Kopf unten zu lassen. Der Körper muss sich im Durchschwung strecken und aufrichten können. Hält man krampfhaft dagegen, um den Kopf unten zu lassen, entstehen große Torsions-Kräfte, die sich sehr ungesund auf die Wirbelsäule auswirken werden. ( Gift sind übrigens auch Tees mit Smiles auf der Kopfseite, die einem Helfen sollen, den Kopf lange unten zu lassen….)
Spieler, die wirklich versuchen ihren Kopf während des Schlages lange unten zu lassen, sollten sich schon mal „Voltaren” in der Familien-Packung bestellen.
Bitte denken Sie an Ihre Gesundheit, lassen Sie Ihren Kopf beim Golfen nach dem Treffmoment nicht unten.
Der Körper muss sich im Durchschwung strecken können. Dafür ist ein Bewegen der Halswirbelsäule erforderlich, bzw. ein Aufrichten des Körpers nach oben.