Eine typische Unterrichtsstunde, besonders bei Spielern, die nur mal ihren Schwung „checken“ lassen wollen, beginnt oft mit dem Eisenspiel und endet mit dem Driver.
Ich komme dann beim Driver direkt auf die Teehöhe zu sprechen. Schließlich wünscht sich fast jeder Spieler längere Drives.
Fast alle Spieler erklären mir, dass, wenn der Ball zu hoch aufgeteet ist, der Ball unterschlagen wird und eine sogenannte „Kerze” entsteht.
(Ballflug: ca. 80 Meter hoch und 91,4 Meter weit).
Hierbei handelt es sich allerdings um einen weit verbreiteten Mythos.
Wenn die sogenannte „Kerze” geschlagen, bzw. der Ball unterschlagen wird, ist das ein Resultat eines zu steilen Eintreffwinkels. Der Ball wird mit der Krone des Schlägers getroffen und schraubt sich senkrecht nach oben in den Himmel. Das kann mehrere Ursachen haben. Ball- und Ansprechposition des Körpers sind zwei häufige Gründe.
Hierbei achten die oben beschriebenen Spieler darauf, dass deshalb das Tee tief in den Boden gesteckt wird, und der Ball nur wenig über dem Driver-Kopf beim Ansprechen des Balles liegt.
Als Gegenargument erzähle ich von den Long-Distance Champions aus America. Diese Spieler haben ihre eigene Liga und spielen in America in Footballstadien.
Dabei sind dort Längen von über 370 Metern Durchschnitt. Das sind Entfernungen, von denen die PGA Tour-Spieler weit entfernt sind.
Die Weltmeister der Long Distance Champions benutzen allerdings Tees, die für uns gar nicht zugelassen sind, um absichtlich besonders hoch aufzuteen (ca. 15 cm). Unsere Teelängen sind auf 10,14 cm begrenzt.
Joe Miller, World Long Drive Champion von 2016 erreichte diesen Titel mit einem Drive von 386 Metern. Er teete weit höher mit Spezial-Tees auf. Das generiert einen flacheren Eintreffwinkel und dadurch weniger Spin-Loft und dadurch weiterfliegende Bälle. Vorausgesetzt, die Ansprechposition und der Treffmoment sind so, dass die Wirbelsäule vom Ziel weggeneigt ist.
Auf Fotos erkennen Sie, wie der Kopf von Joe Miller auch im Treffmoment noch weit rechts vom Ball steht. Dadurch kommt der Schläger in einer Bewegung von unten nach oben an den Ball. Zusätzlich ist die Ballposition weit links. Das generiert wenig Spin und weite Bälle. Spin ist das Letzte was man bei einem Drive haben möchte. Hierbei handelt es sich tatsächlich
um den Versuch „unter“ den Ball zu kommen. (Bei Eisenschlägen wäre das so ziemlich das Ungünstigste, was passieren sollte).
Bildquelle: golfchannel.com
Meine drei Tipps für lange Abschläge:
1. Ballposition links und positionieren Sie Ihre Wirbelsäule beim Ansprechen und im Treffmoment “ weg “ vom Ziel. (Rechts, so wie auf dem Foto oben )
2. Hoch aufteen.
3. Warten Sie, bis der vorausgehende Flight außer Reichweite ist!!!
Viel Spaß beim Üben.