Es vergeht kaum eine Golfstunde oder eine Playing-lesson auf dem Platz, in der ein Spieler nicht versucht, Probeschläge zu vermeiden.
Die Erklärung der Spieler dafür ist meistens:
– Die Probeschläge gehen immer super, aber nicht der Schlag …
– Ich möchte meine Energie sparen.
– Das kostet zu viel Zeit.
Meine Gegenargumente sind:
– Das kann man gar nicht wissen, ob der Probeschlag gut war,
weil man gar nicht sehen konnte, wie die Schlagfläche während des Probeschlages stand.
– Dann mach doch halbe Probeschläge.
– Wir würden aber Zeit sparen, wenn du durch Probeschläge vielleicht doch bessere Schläge mit dem Ball machst.
Zugegeben, wenn ich auf alle Probeschläge während einer 18 Loch Golfrunde verzichte, habe ich tatsächlich am Ende eventuell zwei Minuten gespart und könnte diese sinnvoll einsetzen, um vielleicht noch Bälle im Gebüsch zu suchen.
Natürlich steht aber das Gewinn/ Verlust–Verhältnis in keiner Relation.
Fakt ist, dass eine Bewegung im Kurzzeitgedächtnis für mindestens sieben Sekunden gespeichert ist.
(Das ist übrigens auch der Grund, warum man manchmal beim Trainieren eine Serie von genialen Schlägen direkt hintereinander hat.)
Zurück zum Thema:
Mache ich also einen Probeschlag und ich treffe beim Probeschlag die falsche Stelle auf dem Boden, so ist die Chance sehr groß, dass ich beim eigentlichen Schlag mit dem Ball auch die falsche Stelle treffe. Mein Muskelgedächtnis hat sich das gemerkt.
Probieren Sie eine halbe Schwungbewegung. Sie kann schon ausreichen, um Ihre Feinsteuerung, beziehungsweise Ihre Koordination so zu steuern, dass Sie danach einen besseren Schlag machen könnten. Voraussetzung ist, Sie treffen bei Ihrem Probeschlag mit der halben Bewegung die richtige Stelle auf dem Boden .
Hacken Sie bitte keine riesigen Grasnarben beim Probeschlag heraus. Versuchen Sie, den Boden an der richtigen Stelle zu treffen. Wenn Ihnen das schon beim Probeschlag nicht gelingt, so ist die Chance sehr groß, dass es beim Schlag mit dem Ball auch nicht gelingen wird. Das bedeutet nicht, dass Sie 41 Probeschläge vor jedem Schlag machen sollten. Nehmen Sie sich die Zeit für maximal vier flüssige Probeschläge. Wenn Sie dabei merken, dass die Bewegung sich gut anfühlt, und Sie treffen tatsächlich die richtige Stelle auf dem Boden, können auch zwei Probeschläge vollkommen ausreichen.
Grundsätzlich können Sie bei einem Probeschlag nicht feststellen, wie die Schlagfläche im Treffmoment steht. Es sei denn, Sie machen den Probeschlag in Zeitlupentempo. Das würde ich Ihnen aber nicht empfehlen, schließlich nutzt es weder Ihnen noch Ihren Mitspielern, wenn Sie während der Bewegung einschlafen.
Auch sollten Sie beim Probeschlag nicht „voll Power“ schwingen. Versuchen Sie, entspannt den Schläger laufen zu lassen, um Ihre Muskulatur etwas anzuwärmen und für den eigentlichen Schlag vorzubereiten. Sparen Sie sich die Power für den eigentlichen Schlag.
Nutzen Sie die Zeit, wenn Sie nicht mit dem Schlagen dran sind. Sie können sich vorbereiten ohne Ihre Mitspieler dabei zu stören. Achten Sie doch auf passende Situationen während ihrer Golfrunde.
Sich vernünftig auf den Schlag vorzubereiten, das kann jeder. Dafür braucht man kein besonderes Talent oder viel Zeit. Seien Sie beim Probeschlag nicht hektisch und auch nicht zu langsam. Es gibt immer einen Mittelweg, und den kann jeder für sich selber herausfinden.
Vielleicht helfen Ihnen Probeschläge, um die Hände zu lockern. Das alleine kann schon dazu führen, dass Sie weniger Schläge auf dem Golfplatz brauchen.
Zusammenfassung:
- Öfters die Zeit nutzen für Probeschläge, auch wenn Sie nicht dran sind mit Schlagen.
- 2 bis 3 Probeschläge machen und versuchen, die richtige Stelle auf dem Boden zu treffen.
- Falls Sie die falsche Stelle treffen, Bewegung langsam wiederholen bis zum richtigen Treffen.
- Erst schlagen, wenn Sie ein gutes Gefühl verspüren, die Bewegung ist im Kurzzeitgedächtnis.
Zusätzlich empfehle ich mein Video „ No Go´s auf dem Golfplatz ” aus meinem VideoKanal.